So, willkommen in der Fingers-wech-Rubrik! Möglicherweise die einzige sinnvolle Idee, die ich hatte?!  Sinn und Zweck des Ganzen soll sein, dass ich von verschiedensten, ausgewählten Dingen abraten möchte. Dies basiert natürlich alles auf eigenen Erfahrungen und ist daher auch entsprechend subjektiv gefärbt. Summa summarum sage ich zu den folgenden Beispielen: Fingers wech!

Peugeot Bosch-Dienst
AOL Intermarché
Bad Taste (CAROL MEDIA)  

N°1 Peugeot

Ja, sicher, hier verallgemeinere ich schon gehörig, aber das kommt nicht von ungefähr und ich habe nicht zufällig einen 309er hier reingepackt.

Die Sache ist die: Ich habe mir 1996 einen Peugeot 309 (44kW/1124 ccm) gekauft. Mein erstes und bis dato einziges Auto. Das Teil war Baujahr '93 und somit einer der Letzten. Zum Kaufzeitpunkt hatte er 43000 km runter. Soweit, so gut! Anfangs war alles in Ordnung nur das Fahrzeug ist mit 60 PS hoffnungslos untermotorisiert. Die Reparaturen hielten sich in (relativen) Grenzen. Der Knaller war aber der Motorschaden bei 82000 km!!! Nein, das Auto hatte genug Öl und ich hatte auch nicht sonst irgendwas falsch gemacht. Zähneknirschend ließ ich einen gebrauchten Austauschmotor einbauen. Seit diesem Ereignis häuften sich die Fehler: Lichtmaschine, Benzinpumpe, Heizsystem, Zündsystem und zuletzt ein sauteures Steuergerät, um nur das wichtigste zu erwähnen. Das nebenbei auch immer mal Bremsen und der Auspuff dran waren ist klar und auch normal. Im Endeffekt hab ich so viel Kohle in die Karre gesteckt, dass ich mir locker 2 neue hätte holen können. Zumal das gute Stück laut Schwacke nur noch 400 EUR wert ist. Inzwischen hab ich 120000 km runter und ich kenne niemanden, der soviel mit einem Auto durchgemacht hat. Für mich gilt: NIE WIEDER PEUGEOT!! und ich rate dringend: Fingers wech! Um doch noch was positives zu erwähnen: Der Spritverbrauch war OK (bei den Leistungsdaten aber auch keine Kunst).

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N°2 Bosch-Dienst

Angesichts  der oben beschriebenen Umstände ist es kaum verwunderlich, dass ich des Öfteren Werkstätten aufsuchen musste. Im Grunde habe ich eine generelle Aversion gegen Werkstätten und war auch nur selten zufrieden (Manche Kumpel von mir behaupten ich würde niemandem trauen, der Geld von mir will, sicher nicht ganz falsch aber bei Werkstätten kann man es eben besonders schlecht kontrollieren). Der Vogel wurde aber kürzlich vom Bosch-Dienst hier in Halle-Neustadt abgeschossen. Mein Auto sprang gar nicht mehr an und ich ließ mich zu eben denen schleppen. Nach wasweisichwielanger Diagnose teilten sie mir mit, meine Zündspule und das Zündschaltgerät wären (gleichzeitig!!) defekt. Insgesamt zahlte ich 370 EUR (!!!Vgl. Wert!!). Das Schlimmste aber war: Danach hatte ich zwei völlig neue Probleme. Mein Standgas war sauhoch und im Endeffekt war wohl ein Steuergerät kaputt (weitere 250 EUR). Dieses hab ich aber natürlich nicht vom Bosch-Dienst analysieren und wechseln lassen. Nur zur Erinnerung: Vorher war mein Standgas IMMER in Ordnung gewesen. Aber wie soll ich das beweisen, das Auto sprang ja gar nicht mehr an? Ach ja, seit dem ich die Karre wieder habe, bleiben einige Gänge nicht mehr drin wenn ich auskupple. Das deutet auf einen Getriebeschaden hin, auch das ist vorher NIE gewesen. Als Quintessenz wurde ein Fehler (sehr teuer) behoben und 2 neue waren aufgetaucht. Daher: Fingers wech!! 

Ach ja: mein Vater war auch mal beim Bosch-Dienst in Halle-Neustadt und zahlte für 'ne defekte Sicherung (wie sich später rausstellte) 40DM!!!! 

Übrigens gibt's doch eine Werkstatt mit der ich bisher immer zufrieden war: Kögel Auto-Fit in Holleben. Prädikat "preiswert und kompetent"!

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N°3 AOL

Als nächstes folgt die Geschichte, die auch mich zu einem Gegner des Marktführers werden lies (und das, obwohl sicher das Gegenteil beabsichtigt war). 

Gegen Ende Februar 2002  erhielt ich einen Anruf des AOL-Neukundenservices. Mir wurde ein Monat kostenlose Nutzung von AOL angeboten, die sich bei Gefallen automatisch verlängern sollte. Ich dacht mir: "Warum nicht?" und nahm an. Da ich jedoch nicht hundertprozentig zufrieden war (Einwahlprobleme, "Rauswurf" während einer Sitzung) und es außerdem weit billigere Anbieter gibt kündigte ich fristgerecht sowohl per Email als auch per Brief vor dem entscheidenden Termin. Kurz darauf erhielt ich einen Anruf der Neukundenabteilung. Es wurde sich nach dem Grund der Kündigung sowie Interesse an weiteren Angeboten erkundigt. Ich erklärte meine Gründe und lehnte die Angebote ab. Ich hielt diesen Anruf gleichzeitig für eine Kündigungsbestätigung, was wohl ein Fehler war.

Ich bemerkte nämlich Ende April, dass 9 Euro per Lastschrift von meinem Konto von AOL eingezogen worden waren.

Darauf hin rief ich bei der AOL Mitgliederbetreuung an und schilderte die Situation. Ein freundlicher Herr überprüfte meine Angaben. Er bestätigte, dass meine Kündigung rechtzeitig eingegangen war und ich AOL auch nach dem Stichtag nicht mehr genutzt hatte. Lediglich die elektronische Einbuchung der Kündigung sei AOL-intern wohl später erfolgt, was die Zahlung des Mindestbeitrages für April ausgelöst hätte. Diese sei jedoch logischerweise ein Fehler und ich sollte das Geld zurück überwiesen bekommen.

Ich wartete insgesamt 2 Monate (man, was für 'ne Ausdauer) ohne das irgendwelches Geld bei mir ankam. Dann schrieb ich einen Brief der folgendermaßen endete: "Ich verlange hiermit umgehende Rückzahlung meiner 9 Euro und ersparen sie bitte sich und mir in Zukunft weitere "tolle" Angebote!"

Nach ca. 10 Tagen waren plötzlich kommentarlos 9 EUR auf meinem Konto eingegangen und ich hab nie wieder was von AOL gehört.

Ich schätze, dass viele sich gesagt hätten: "Egal, sind doch nur 9 EUR, wozu der Aufwand?", aber mir geht es da ums Prinzip. Außerdem denke ich, dass AOL gerade mit einer solchen Einstellung rechnet. Und daher: Fingers wech!!

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N°4 Intermarché

Vor ein paar Jahren eröffnete bei uns ein so genannter Intermarché-Markt. Vorher war es ein Interspar-Markt gewesen, der nach der Wende letztlich aus unserer guten HO-Kaufhalle hervorgegangen war. Bei genauerer Recherche wird man jedoch feststellen, dass Intermarché und Interspar das Gleiche sind und auch das gleiche Angebot haben. Dieses Angebot ist in seiner Vielfalt ziemlich begrenzt um nicht zu sagen frech. Dazu sind die Preise auch alles andere als niedrig. Schon zu Interspar-Zeiten zeichnete sich das Personal durch außerordentliche Unfreundlichkeit aus. Mit der Übernahme bzw. Namensänderung sollte sich alles ändern.

Und tatsächlich: Kurz nach besagter Änderung strahlte das (unveränderte) Personal eine nie gekannte Freundlichkeit aus. Da wurde gegrüßt und gelächelt, dass die Schwarte kracht. Nach ca. 2 Wochen sollte dieser "Spuk" endlich vorbei sein und die alten Verhältnisse waren wieder hergestellt. Es war ja auch kaum vom Personal zu verlangen, diesen Zustand aufrecht zu erhalten. Tja, und daran hat sich bis heute nichts verändert. Kein "Guten Tag" oder ein Lächeln, man muss froh sein, wenn der Preis genannt wird oder man überhaupt eines Blickes gewürdigt wird. Nur in Abständen meint man, dass die Angestellten noch etwas verbitterter und unfreundlicher geworden sind. OK, sie sind alle durchweg erstaunlich hässlich, aber da können sie nix für und das sollte doch kein Grund sein?!

Ich muss hinzufügen, dass es in meiner Stadt mehrere Intermarché-Märkte gibt und bevor jetzt jemand von Verallgemeinerung spricht, weil ich nur in EINEN gehe: Pustekuchen! Ich besuche relativ regelmäßig 2 Märkte dieser Art und das Bild ist überall das Gleiche. Manchmal könnte man meinen, dass die einzelnen Filialen darum buhlen, welche denn nun die unfreundlichere ist. Servicewüste Deutschland live!

Logischerweise gibt es noch mehr Supermärkte in meiner Stadt in die ich auch so oft wie möglich ausweiche. Aber immer wieder führt mich mein Weg in die Intermarché, einfach weil es direkt vor der Tür liegt und wenn ich noch schnell was brauche. Letztens kauften wir einen fertigen Rührkuchen, der gerade ausgepackt wurde. Zu Hause stellten wir fest, dass der Kuchen verschimmelt war und das Verfallsdatum seit über 2 Wochen überschritten war. Großzügigerweise erklärte sich die gottähnliche Angestellte bereit, den Kuchen zurückzunehmen, aber nur, wenn etwas Neues für den gleichen Preis gekauft würde. 2 Tage später schaute ich noch mal vorbei um zu sehen, ob denn die Kuchen, die ja alle aus dem selben Pack stammten und daher auch alle abgelaufen waren, denn entsorgt wurden. Und mein Gespür hatte mich nicht getäuscht. Die ganze Palette war ausgepackt und hübsch zum Kauf bereit aufgereiht. Irgend ein Dummer findet sich bestimmt und zuviel Arbeit macht womöglich noch hässlicher?! Auf jeden Fall gilt für Intermarché: Fingers wech! Oder einfach mal reinschauen und sich dieses groteske Bild (angesichts dessen, was man in Zeiten des Wettbewerbs erwarten sollte) reinziehen!

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N°5 Bad Taste DVD (CAROL MEDIA)

Vor einiger Zeit schlenderte ich durch das örtliche Kaufland. In der nicht allzu umfangreichen DVD-Abteilung gibt es immerhin eine P18 Sektion, die ich mir bisweilen zu Gemüte führe. An jenem verhängnisvollen Samstag streifte mein Blick den Film Bad Taste, der mit einem großen "Verkauf nur an Personen über 18 Jahre" Aufkleber versehen war. Bad Taste ist das Regiedebut von Peter Jackson, der mit Der Herr der Ringe mittlerweile allseits bekannt geworden ist, und ein Splatterfilm der allerbesten Sorte. Ich hab eine Version auf VHS und war natürlich froh, das Ganze auf DVD zu bekommen.

Zusätzlich grinste mich ein Preis von gerade mal 4,99 EUR an, was mir meine Kaufentscheidung noch leichter fallen lies. Einen Blick auf die Laufzeit warf ich angesichts der Bilder auf der Rückseite und des besagten Aufklebers aber nicht. Mächtig großer Fehler, denn zu Hause angekommen drehte sich mir fast der Magen um. Das lag aber mitnichten an unappetitlichen Splatter-Szenen, sondern an der grausamst verstümmelten Version des Films. Ohne Scheiss, die Cutter haben es tatsächlich geschafft, Bad Taste gänzlich von Splatter zu befreien. In dieser vorliegenden Version ist die Altersfreigabe ein echter Witz. Ab 12 wäre da genauso gerechtfertigt, wenn sich sogar immer noch übertrieben, gewesen. Von den 92 Minuten meiner VHS-Version waren armselige 81 übrig geblieben. Das hat dieser wegweisende Film wirklich nicht verdient.

Auch wenn ich nicht ganz unschuldig an meiner Misere bin und mich schon der Vermerk "Neue Version" hätte stutzig machen müssen, so ist diese Fassung von CAROL MEDIA eine absolute Frechheit. Da die blutigen Bilder auf der Rückseite im Film nicht mal ansatzweise zu sehen sind, könnte man fast von arglistiger Täuschung sprechen. Wenngleich sich der finanzielle Verlust in Grenzen hält, so sind selbst 4,99 EUR für diesen Schund mehr als zuviel. Daher rate ich allen wahren Fans: Achtet auf eine Version mit entsprechender Laufzeit und fallt bloß nicht auf diese Scheisse rein.

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